Pflegekräfte: Fachwissen und ein großes Herz

Es ist nicht nur ein Job, sondern vielmehr eine Berufung

Wir laden Sie ein, ein kurzes Gespräch mit Majda Peršin zu lesen, einer examinierten Pflegefachkraft mit besonderen Qualifikationen, die bei ZDL in der Fachambulanz für Herz-Kreislauf-Erkrankungen arbeitet. Ihre Worte machen deutlich, dass es sich bei diesem Beruf in der Tat um eine Berufung handelt, die von Menschen ausgeübt wird, die sich für das Wohl anderer einsetzen wollen.

Wie sind Sie zu dem Entschluss gekommen, Pflegekraft zu werden?

Schon bevor ich in die Grundschule kam, hatte ich den Wunsch, mit Menschen zu arbeiten. Wenn wir in unserem Dorf mit anderen Kindern spielten, war ich immer die Lehrerin. Und so entschied ich mich für ein Lehramtsstudium. Da meine Überzeugungen nicht mit denen des damaligen politischen Systems übereinstimmten, musste ich mein Studium nach dem ersten Jahr wechseln und schrieb mich an einer medizinischen Fakultät ein. Es war tröstlich zu wissen, dass ich auch in diesem Beruf viel Gutes tun konnte. Heute bedauere ich das nicht. Ich habe einen wunderbaren Beruf gewählt.

Was ist Ihrer Meinung nach das Schöne an diesem Beruf?

Das wunderbare Gefühl, von anderen Menschen gebraucht zu werden. Dass sie einem erlauben, ihre Welt zu betreten. Nicht nur in die Welt der Krankheit, mit der sie konfrontiert sind, sondern vor allem in ihre Lebensgeschichte. Es ist unbezahlbar, wenn sie einem ihr Herz öffnen, wenn sie einem etwas mitteilen, das ihnen sehr wichtig ist. Das können sehr glückliche und manchmal sehr schlimme Erlebnisse sein. Eine Umarmung von einem Kind nach einer Untersuchung, ein Lied, das es vorsingt, ein Lächeln von einem Elternteil, Tränen des Glücks…

Wie erleben Sie die Menschen, die in die Klinik kommen?

Ich nehme die Menschen immer als Bedürftige wahr. Auch wenn ihre gesundheitlichen Beschwerden in meinen Augen manchmal belanglos erscheinen, bereiten sie ihnen große Sorgen und Probleme. Es ist viel Einfühlungsvermögen für jeden Patienten erforderlich. Bei meiner Arbeit frage ich mich oft, wie es wäre, wenn meine Angehörigen da vor mir sitzen würden. Vor allem im Bereitschaftsdienst treffe ich oft Menschen, die aus Verzweiflung, aus seelischer Not oder vielleicht aus Angst vor der morgigen Schulprüfung zu uns gekommen sind…

Wie sehen Sie die Rolle der Pflegenden im Gesundheitssystem?

Unsere Rolle ist im Laufe der Geschichte „erstarkt “ und hat an Ansehen gewonnen. Das Ausbildungssystem ist immer umfangreicher und vielfältiger geworden. Per Definition sind wir Pflegekräfte gleichberechtigte Mitglieder des medizinischen Personals … Experten auf unserem Gebiet. Das ist wahr. Aber wir können es nicht ohne ein großes Herz tun. Die Beziehungen, die wir als Pflegende eingehen, erfordern Herz und Fachwissen. Ein großes Herz und eine Menge Fachwissen. Ich erlebe oft, dass Patienten nach einer klinischen Untersuchung zu mir kommen und weitere Erklärungen wünschen.

Ich freue mich, dass die jüngste Valicon-Umfrage Ogledalo Slovenije*¹ gezeigt hat, dass der Beruf des Pflegenden auf Platz drei der vertrauenswürdigsten Berufe steht!

Vom Unsichtbaren zum unschätzbaren Wert

Laut Dr. Pamela Cipriano, Präsidentin des ICN, zielt das diesjährige Thema des Weltpflegetags „Unsere Pflegenden. Unsere Zukunft.“ darauf ab, die Arbeit der Krankenschwestern und Krankenpfleger nicht mehr als unsichtbare Arbeit zu betrachten, sondern als eine Arbeit von unschätzbarem Wert*². Und wir sind überzeugt, dass sie wirklich von unschätzbarem Wert ist.

*¹Valicon Ogledalo Slovenije – Pomlad 2023. (13.4.2023). Valicon. https://www.valicon.net/sl/2023/04/valicon-ogledalo-slovenije-pomlad-2023/

*² Devereux, Bella. (16.1.2023). International Nurses Day 2023 to focus on ‘future of nursing’.Nursing times. https://www.nursingtimes.net/news/global-nursing/international-nurses-day-2023-to-focus-on-future-of-nursing-16-01-2023/